Blakvise – firmament
![]() Releasedatum: 27.01.2012Erhältlich bei
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In der Presse-Info von einem musikalisch hochwertigen Album zu schreiben, lässt meistens darauf schließen, dass Songs keine gute Hookline haben, oder es sich um Jazz handelt. Jazz machen Blakvise nicht. Gute Hooklines haben sie trotzdem. Das Quartett aus Kassel/Soltau/Hannover bietet auf seinem aktuellen Longplayer musikalische Feinkost, die Fans von Progressive Rock und Hardcore begeistert. Blakvise legen mit „firmament“ die Latte hoch und machen ihre Sache gut. So gut, dass sie selbst Produzent Willi Dammeier dazu bewegen konnten, ein Cello in die Hand zu nehmen und sich auf diesem Album zu verewigen.
Der Opener „Escape“ lässt keine Zweifel zu. Raus wollen sie! Weg aus der regionalen Ödnis, rauf auf die Türme und Wolkenkratzer in den Metropolen. Dass die Texte von Sänger Jo irgendwo zwischen seelischer Selbstfindung und brutalem Freischwimmen agieren, wundert nicht. Kennt doch jeder die paradoxe Mischung aus Heimatverbundenheit und Fernweh. „Future Kid“ sucht nach Antworten. Pompöse 3 Minuten und 3 Sekunden lang. „We Walk Along“ bietet trotz komplexer Rhythmik so viel Ohrwurm-Qualität, dass man sich wünscht, auch mit den Augen zu hören. Huldigt das Intro von „The Warmth“ noch Steven Wilson, entsteht nicht zuletzt durch das Video zum Song eine starke, düstere Eigenständigkeit. „Bitter End“ nimmt einen mit auf eine Zeitreise durch die besten Jahrzehnte der Rockmusik und muss bis zum Ende der Laufzeit konsumiert werden. „firmament“ ist an Vielfältigkeit und Ideenreichtum nicht zu überbieten. Blakvise beweisen international musikalischen Standard ohne ihre Wurzeln zu verraten. |